Was ist TGA?
Die Abkürzung TGA steht für Technische Gebäudeausrüstung und gehört zum Bereich der Versorgungstechnik. Früher sprach man auch von Haustechnik. Die TGA umfasst alle Anlagen und Einrichtungen, die ein Gebäude mit Energie, Wasser und Luft versorgen, entstehende Abfälle oder Rückstände entsorgen und Sicherheit gewährleisten. Erst die TGA macht ein Gebäude richtig bewohn- und nutzbar. Daher muss sich jeder Bauherr bereits während der Planungsphase mit ihr befassen. Auch nach der Schlüsselübergabe bleibt die TGA als Facilitymanagement ein Thema. Zu den unterschiedlichen Fachbereichen, die zur TGA gehören und die auch unser Ingenieurbüro abdeckt, gehören:
- Energietechnik
- Heizungstechnik / Kältetechnik
- Sanitärtechnik
- Sprinklertechnik / Feuerlöschtechnik
- Lüftungstechnik / Klimatechnik
- Elektrotechnik (Starkstrom- / Schwachstromtechnik)
- Beleuchtungstechnik
- Fernmeldetechnik / Informationstechnik
- Gebäudeautomation (Mess-, Steuer- und Regeltechnik)
- Brandschutztechnik / Feuerlöschtechnik
- Blitzschutztechnik
Rechtliche Grundlagen und Verbandsarbeit
Bei der Ausgestaltung und Umsetzung der TGA sind strenge europäische und nationale Gesetze zu beachten. Zudem unterscheiden sich die Vorschriften innerhalb der deutschen Bundesländer. Das bedeutet, dass in München andere Regeln zu beachten sind als etwa in Berlin, Düsseldorf oder Frankfurt. Die Anzahl der Verordnungen steigt stetig an. Spezialisierte Planungsbüros wie das Ingenieurbüro San behalten den Überblick und leisten hier jedem Bauherrn und Bauträger wichtige Dienste.
In Deutschland erarbeitet der Fachverband Deutscher Ingenieure (VDI) mit der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, Fachbereich Technische Gebäudeausrüstung, verbindliche Richtlinien. Der VDI veröffentlicht immer wieder Positionspapiere und Mitteilungen zu aktuellen Themen. Hier eine kleine Auswahl:
- VDI-Umfrage. Viele deutsche Kommunen sind nicht auf Digitalisierung vorbereitet (16.01.2017)
- Befragung aller (Ober-)Bürgermeister. Studie: Energieversorgung ist das Zukunftsthema in deutschen Städten (16.06.2016)
- VDI Positionspapier Gebäudeenergetik. Empfehlungen zur Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden (25.02.2016)
- Gebäude, bauliche Infrastrukturen und urbane Prozesse (23.02.2015)
Seit einigen Jahren rücken neben den Aspekten der Wirtschaftlichkeit und des Komforts weitere Aspekte in den Vordergrund, wie Energieeffizienz (EnEV 2009 und 2012/13), Digitalisierung und Smart Building, aber auch Ressourcennutzung nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip.
Eine kurze Geschichte der TGA
Gebäudetechnik gibt es nicht erst seit der Moderne. Erste Einrichtungen finden sich schon in den frühesten menschlichen Behausungen: Eine Feuerstelle, die für Wärme sorgt, ein Abzugsloch, das frische Luft in das Gebäude hinein- und verbrauchte Luft hinaustransportiert, oder eine Dämmung mit Naturmaterialien, die die Wärme im Inneren halten und Kälte abweist. Bekannt sind heute vor allem noch die Einrichtungen der griechischen und römischen Antike, darunter Fußbodenheizungen, Wasserleitungen, aber auch Kühlsysteme in arabischen und afrikanischen Kulturen. Mit den bahnbrechenden Erfindungen der Dampfmaschine, der Glühbirne, des Verbrennungsmotors und des Computers hat die Gebäudetechnik eine rasante Entwicklung genommen und gestaltet heute den Aufenthalt in Gebäuden noch angenehmer und macht ihre Nutzung im Rahmen der Gebäudeautomation wirtschaftlicher.
Ausbildung und Know-how im Bereich TGA
Mittlerweile ist die TGA ein Gebiet, das umfangreiches Fachwissen und Spezialisierung voraussetzt. An deutschen Fachhochschulen ist die Versorgungstechnik ein eigenständiger Studiengang (Anlagenbau, Elektrotechnik, Gebäudetechnik oder Versorgungstechnik). An Universitäten wird sie als Fachrichtung im Studiengang Maschinenbau- oder Verfahrenstechnik angeboten. Im Bereich TGA arbeiten in der Regel Diplom-Ingenieure, Bachelor oder Master of Engineering sowie Techniker, Anlagenmechaniker und Technische Zeichner. Da sich die Gebäudetechnik ständig weiterentwickelt und mit dem „Internet der Dinge“ auch das Smart Building zur Realität wird, steigen die Anforderungen an TGA-Spezialisten. Für sie sind kontinuierliche Weiterbildung und Information unerlässlich. Neben Kongressen und anderen Veranstaltungen verschiedener Fachverbände gibt es etliche Fachmedien, auf die auch das Team des Ingenieurbüros San laufend zugreift.
Einen ersten Einblick in das umfangreiche Fachgebiet der TGA bekommen Sie in diesem kostenlosen Online-Lexikon des Architekturmagazins BauNetz, das auch ein Glossar zur Gebäudetechnik enthält.